Vortrag von Herrn Richert zum Thema Mobbing-Prävention am 08.02.2017

Bei der letzten Elternratssitzung vom 8.2.2017 hielt Herr Richert einen interessanten Vortrag zum Thema Mobbing.

Für die, die sich den Vortrag noch einmal in Erinnerung rufen möchten oder leider nicht erscheinen konnten, sind hier die abfotografierten Flipcharts mit den Mitschriften aus dem Elternrat-Sitzungsprotokoll:

1) Begriffserklärung

  • Streit, Konflikte, Ärger sind alltäglich – gehören dazu, typische Gründe sind:
    • Normaler Interessenskonflikt (der hat mein Fahrzeug, …)
    • Impulsive Reaktionen (zu nah, laut, eng,…)
    • Widerherstellung des Selbstwertgefühls / Rache (z.T. auch nach einigen Tagen)
    • Sein Ansehen verteidigen, seine Position in der Gruppe widerherstellen –> soweit alles normal
  • In KL. 4 wird nach den Sommerferien ein Anti-Mobbing-Projekt angeboten
  • Rollenverteilung bei Mobbing
  • Symptome, dass ein Kind unter Mobbing leidet, sind z.B.:
    • Schlafstörungen, Angst zur Schule zu gehen, Magenschmerzen, usw.
  • Merkmale von Mobbing (Abgrenzung zum Streit)

2) Mobbingverhinderung u. Maßnahmen auf Unterrichtsebene:

  • Regeln fokussieren –> Schulordnung neu ins Bewusstsein aller Schüler gebracht, hängt nun in jedem Klassenraum und wurde mit den Kindern besprochen, sind auch im Schulplaner
  • Klassenrat/Unterricht: respektvoller Gesprächsstil, Konflikte frühzeitig erkennen, lösungsorientiert besprechen, Situationen nachstellen und reflektieren, wie es sich anfühlt
  • Unterrichtsmethodik: Sozialerziehung durch wechselnde Teams
  • Mobbing-Aufklärung: 1 Hj. in Kl. 4
  • Mobbingverhinderung und Maßnahmen auf Schulebene:
  • auch im Schülerrat und Schülervollversammlung Gemeinschaftssinn stärken –> das Positive in der Schule aufzeigen

Fazit: wichtig sind Bindung und Kontrolle durch Lehrer, im begründeten Mobbingfall kann eine Schulbegleitung angefordert werden

3) Was können Eltern tun?

  • Zuhören in angenehmer Atmosphäre mit Zeit!
  • Mobbing-Tagebuch mit 7 W-Fragen
    • Wer hat…? Was genau? Wie gemacht? Wo gemacht? Wann? Wer war beteiligt? Warum?
  • Schritte mit Einverständnis des Kindes überlegen
  • Mit dem Klassenlehrer / Beratungslehrer / Schulleitung sprechen

Diskussion/Fragen:

1) Warum gibt es in einigen Klassen Mobbing und in anderen nicht? Maßnahmen, um Mobbing von Anfang an zu verhindern?

  • In KL. 4 poppt das Thema erstmals richtig auf, bewusstes Aufklären mit der speziellen CD für frühere Klassen aus seiner Erfahrung nicht notwendig/geeignet
  • Schulordnung soll mit ALLEN Klassen besprochen werden
  • Hr. Beeck ergänzt, dass auch schon in VSK und KL. 1 Grundstein gelegt wird: durch Klassenrat und Diskussion  der Frage: wie gehen wir mit solchen Themen um?
  • Großes Thema für gesamte Schule, dass gerade anläuft; es wird daran gearbeitet und muss länger begleitet werden

2) Messlatte für Mobbing ist recht hoch. In einem speziellen Fall sind viele Kriterien erfüllt, nur ist es oft nicht geplant, sondern spontan

  • Nicht an Begriffen festmachen, Thema muss trotzdem genauso verfolgt und behandelt werden

3) Wie wird schon die Vorstufe/tägliche Streiterei behandelt und den Kindern begreiflich gemacht, dass das kein guter Umgang ist?

  • Reagieren, achtsam sein, aufrufen, das frühzeitig ernst zu nehmen – auch von den Eltern
  • Z.B.: Teambildung, Sportunterricht: etwas gemeinsam machen
  • Gern die genannten Schritte gehen über Klassenlehrer usw.

4) Inwieweit ist Elternfeedback gewünscht, dass Eltern bei Lehrern über Schülermeldungen von „Zeugenkindern“ berichten?

  • Gern frühzeitig zum Klassenlehrer gehen, evtl. kann Beratungslehrer eingeschaltet werden
  • Keine Scheu haben!

5) Wäre es nicht sinnvoll, Kinder der kleineren Klassen zu sensibilisieren, Zeuge zu sein?

  • Gehört zum Thema Bindung zum Klassenlehrer: gesehen werden und Rückhalt
  • Ergänzung v. Hrn. Beeck: Thema Sozialerziehung läuft ab der VSK, als Schwerpunktthema Mobbing erst in KL. 4; leider gibt es kein eigenes Unterrichtsfach dafür